Lebensadern für die Industrie: Stabile Fluidsysteme mit Eplan Fluid
In Industrieunternehmen kommen für die Produktion oder Verrichtung der Arbeit eine Vielzahl industrieller Fluidsysteme der Pneumatik, Hydraulik, Kühlung oder Schmierung zum Einsatz. Derartige Systeme bewegen unter anderem Ventile, Greifarme und andere mechanische Teile, wo körperliche Kraft an ihre Grenzen stößt. Bei Systemmängeln oder -ausfällen der Fluidsysteme kann die Produktion also beeinträchtigt und im schlimmsten Fall zeitweise sogar ganz gestoppt werden. Hinzu kommen spezielle Herausforderungen in der Fluidtechnik, mit denen Ingenieure und Techniker tagtäglich konfrontiert werden.
Ein Versagen der Fluidsysteme gilt es daher unter allen Umständen zu vermeiden und wenn doch Ausfallzeiten entstehen, diese so kurz wie möglich zu halten. Wie Eplan Fluid hier unterstützen kann, verrät uns Sean Mulherrin, Produkt Manager bei Eplan.
Fluidsysteme sind aus dem industriellen Bereich nicht wegzudenken, gehören gleichzeitig jedoch zu den kritischsten Anwendungen und Komponenten überhaupt. Woran liegt das?
Der Grundstein wird also im fluidtechnischen Engineering gelegt?
Definitiv spielt das Engineering eine entscheidende Rolle: Hunderte bis tausende Komponenten müssen erfasst, ausgelegt und nummeriert sowie über Schläuche oder Rohre miteinander verbunden werden. Die Verbindungen selbst wiederum müssen ebenfalls nach Durchmesser und Länge ausgelegt und mit Identifikationsnummern versehen werden. Ebenso müssen hunderte Seiten Schaltplan mit sämtlichen Symbolen, Schaltkreisen, Rohren und Schläuchen dokumentiert werden. Hinzu kommt, dass oft mehrere Konstrukteure an einem Projekt arbeiten und die Daten aus der Fluidtechnik auch für andere Abteilungen – zum Beispiel dem Service – nutzbar sein müssen. Es gibt also jede Menge Herausforderungen, die es für das Engineering zu meistern gilt, damit kein Chaos ausbricht und sich keine Fehler einschleichen, die im späteren Betrieb "teuer bezahlt werden müssen".
An der Stelle kommt Eplan ins Spiel?
Generell muss eine professionelle Software für die Fluidplanung diese Herausforderungen unter Berücksichtigung der vielen geltenden Normen und Standards bewältigen können und Daten transparent zur Verfügung stellen. Eplan Fluid ist eine speziell auf die Fluidtechnik und Fluidplanerstellung ausgelegte Software, die jedoch zugleich in den gesamten Engineering-Workflow integriert ist.
Eplan Fluid ist eine Software für die Fluidplanerstellung und ermöglicht die 2D- und 3D-unterstützte Konstruktion von Schaltkreisen fluidtechnischer Anlagen.
Was heißt das genau?
Eplan Fluid ist einerseits ein spezialisiertes Engineering-Werkzeug für die Projektierung und Dokumentation von Schaltkreisen fluidtechnischer Anlagen. Hierfür stehen Symbolbibliotheken für die Pneumatik, Hydraulik, Kühlung, Schmierung etc. zur Verfügung. Da die Software direkt in die Eplan Plattform eingebunden ist, lässt sich damit jedoch viel mehr anfangen, als „nur“ Fluidpläne zu zeichnen. Durch das Zusammenspiel mit den anderen Eplan Lösungen lassen sich neben der Fluid-Planung parallel auch die Aufgaben anderer Engineering-Disziplinen umsetzen, was zum Beispiel eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen der Fluid-, Elektrotechnik und dem mechanischen Engineering ermöglicht. Dieser interdisziplinäre Ansatz spart Zeit und vermeidet vor allem Fehler, da alle Disziplinen über das Eplan Projekt auf einer aktuellen und einheitlichen Datenbasis arbeiten und die Informationen konsolidiert zur Verfügung stellen. Die Planungs- und Fertigungsunterlagen beinhalten also sowohl sämtliche fluid- als auch elektrotechnische Daten und lassen sich aus einem Guss ableiten.
Was konkret bietet Eplan Fluid auf die Fluidplanerstellung bezogen?
Neben den bereits angesprochenen Symbolbibliotheken für die fluidtechnischen Gewerke, stehen dem Konstrukteur für seine Arbeit natürlich sämtliche Hilfestellungen wie Verbindungssymbole und Leitungsverteiler bzw. -verbinder zur Verfügung. Fluid-Betriebsmittel lassen sich normenkonform nach den Normen ISO 1219 sowie ISO 81346 kennzeichnen. Fluid-Verbindungen wie Rohre und Schläuche können gemäß der ISO 1219 Norm mit Bezeichnungsschlüsseln gekennzeichnet werden. Die ISO 81346 ist perfekt dazu geeignet, um eine reibungslose und durchgehende Planung zusammen mit der Elektrotechnik zu gewährleisten. Zudem lassen sich wichtige Informationen und Kennwerte für Verbindungen im Schaltplan darstellen: Zum Beispiel die Schlauch-Nenngröße oder auch der Nenn-Außendurchmesser, die Wanddicke und der Außen- und Innendurchmesser für Rohre. Natürlich lassen sich auch jederzeit Auswertungen wie Stück- und Bestelllisten oder Verschlauchungs- und Verrohrungslisten vornehmen und ins Projekt einbinden sowie automatische Prüfläufe durchführen. Anwender und Interessenten können sich übrigens im Eplan Help-Portal einen guten Überblick zu den Funktionen von Eplan Fluid verschaffen.
Eplan Fluid unterstützt wichtige Normen wie die ISO 1219 und ISO 81346 Norm. Über Verbindungslisten werden Informationen und Kennwerte für die Fluid-Verbindungen im Schaltplan dargestellt.
Das richtige Engineering-Werkzeug mit der Verknüpfung in die elektrotechnische und mechanische Konstruktion haben Fluid-Techniker also an der Hand. Welche Punkte sind Deiner Erfahrung nach noch entscheidend für Eplan Anwender?
Ganz klar eine starke Software-Basis mit der Eplan Plattform 2025 in der aktuellen Ausbaustufe, die kontinuierlich weiterentwickelt wird und die Konnektivität unserer Lösungen: Für eine effiziente Fluid-Planung ist nicht nur die Software selbst, sondern auch der einfache Zugriff auf hochwertige Gerätedaten für die Fluid-Technik wichtig. Dieser ist mit dem Eplan Data Portal gegeben, auf das die Konstrukteure direkt aus der Software heraus zugreifen können, um die benötigten Geräte- und Komponentendaten für die entsprechenden Fluid-Gewerke in den Schaltplan einzufügen. So wird es für den Konstrukteur schnell ersichtlich, welche Geräte fluidtechnisch miteinander verbunden werden müssen und welche Kenngrößen und Dimensionen die einzelnen Komponenten haben. Das Data Portal ist gleichzeitig auch die Verbindung zum Bestellwesen, das auf diesem Wege fehlerfrei die Informationen zu benötigten Gerätedaten erhält und diese in-time zur Verfügung stellen kann.
Im Eplan Data Portal finden Konstrukteure für Ihre Arbeit hochwertige Gerätedaten für die Fluid-Technik. Der Zugriff auf die Daten erfolgt direkt aus der Software heraus.
Du erwähntest eingangs das Thema Zusammenarbeit bei den Herausforderungen im fluidtechnischen Engineering. Wie sieht es damit aus?
Mit Konnektivität im weiteren Sinne sind auch die vielfältigen Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Kollegen und externen Geschäftspartnern gemeint, die Eplan Fluid bzw. die Software generell nahezu uneingeschränkt abbilden kann. Für unserer Kunden ist das ein extrem wichtiges Thema – ohne eine effiziente Zusammenarbeit geht in der Praxis fast nichts mehr. Über die Eplan Cloud können Projekte auf der aktuellen Datenbasis schnell und sicher verfügbar gemacht, gleichzeitig bearbeitet und abgestimmt werden. Das vermeidet Fehler und spart wertvolle Zeit. Hier gehen die Verbindungen aus dem reinen Engineering aber noch viel weiter bis in die Wartung und Instandhaltung hinein und auch wieder zurück: Muss beispielsweise der Service-Techniker im Ernstfall ran, weil die Maschine steht, dann braucht er nicht lange in Bergen von Papier nach der höchstwahrscheinlich ohnehin mittlerweile veralteten Dokumentation zu suchen. Per Link oder QR-Code gelangt er direkt zu den aktuellen Daten der Maschine, tauscht das betroffene bzw. defekte Teil aus und spielt die Anpassung wieder direkt zurück ins Engineering, wo die Dokumentation entsprechend angepasst wird. Zeit ist Geld – hier bietet die Software echte Mehrwerte.
Abschließend noch eine Frage zum Einstieg: Wie können (Neu-)Anwender möglichst einfach den Einstieg in Eplan Fluid meistern?
Für einen reibungslosen Start mit der Software empfehlen wir unseren Kunden die Guided Installation mit wichtigen Tipps und Tricks für die Installation und die Migration bestehender Daten. So können Schwierigkeiten bei der Installation vermieden werden und Anwender von Anfang an das Optimum aus ihrer neuen Software herausholen. Konkret auf Eplan Fluid bezogen stehen bereits im Standard der Software VDMA-definierte Makros zur Verfügung. Die Makros sind eine Art Starthilfe, damit Anwender nicht bei null anfangen müssen und möglichst schnell und einfach per Drag and Drop produktiv durchstarten können.
Vielen Dank für die Einblicke ins Thema Fluid, Sean!